Zwilling | 21. Mai - 20. Juni
Astrologisch Zwillinge, Astronomisch Stier,
Christi Himmelfahrt, Pfingstzeit,
3. Tagesfarbe: gelb/Bezug: Sprach- Wortsinn
25.5. - 20.06.(21.5. - 21.6.)
1. Neue lebende Erkenntnis(Evangelium)
2. Aussicht auf das Sein des Moralischen
3. Im Geiste sich selber haltende Wahrheit
4. Materie als Geist
5. Die Zunge gelöst
6. Fühlen der Befreiung
7. Vereinigung
Mai/ Juni
Und nun kommen wir zu der Pfingstzeit, also zu der Zeit der Erscheinung des Heiligen Geistes, Mai-Juni. Wir bekommen, wenn wir das alles in voraus durchgemacht haben, wenn wir uns in einer anderen Welt fühlen, einen Begriff, wie uns werden kann eine neue lebende Erkenntnis, nicht diejenige Erkenntnis, die wie als Worte abschälen von den Dingen um uns. Also (Es wird an die Tafel geschrieben:)
1. Neue lebende Erkenntnis(Evangelium)
Wir fangen an, das Evangelium in seiner Lebendigkeit zu fühlen, und jetzt ergibt sich, dass wir lernen, es aussichtsvoll zu empfinden, das eine moralische Welt aufgeht, weil das Moralische nach dem Untergang der rein natürlichen Welt deren Fortsetzung werden wird. Das zweite ist also die Aussicht auf das Sein des Moralischen. (Es wird an die Tafel geschrieben:)
2. Aussicht auf das Sein des Moralischen
Das wird eine sehr konkrete Empfindung sein, wenn wir erst alles andere durchgemacht haben, nachdem wir in der Fastenzeit zu dem Gefühl der Gefahr für das Moralische kamen. Und nachdem wir diese Aussicht auf das Sein dieses Moralischen uns eröffnet haben, da lernen wir erkennen, ich möchte sagen, wie hinweggeschwebt von aller Erdenschwere die sich selber haltende Wahrheit im Geist. (Es wird an die Tafel geschrieben:)
3. Im Geiste sich selber haltende Wahrheit
Das ist durchaus etwas, was man erst in seiner Konkretheit gesondert erleben muß, um es als Mensch zu haben. Alles, was wir auf der Erde erleben können, was wir durch die Sinne und mit dem Verstande kombinieren können, trägt in sich ein gewisses Element, das ich bildhaft vergleichen möchte mit dem folgenden: Man denke sich, es trete ein Athlet vor uns hin und er zeige uns ein Gewicht, auf dem, sagen wir, 1000 kg steht. Wir wundern uns über seine Riesenkraft: Aber dann zeigt er uns, indem er es schüttelt, dass da gar nichts drinnen ist, und wir hören auf, an die Wahrheit dieser Erscheinung zu glauben. Wodurch hören wir auf, an die Wahrheit dieser Erscheinung zu glauben? Weil wir sehen, dass der Erdenkraft die Schwere fehlt, und das Irdische hört auf, für uns ein Sein zu haben im wahren Sinne des Wortes, wenn ihm die Erdenkraft der Schwere fehlt.
Das Geistige hat eine innere Schwere, die innere Haltekraft.
Wir bekommen nicht früher eine Empfindung von dieser inneren Haltekraft des Geistes, bevor wir nicht die Dinge durchgemacht haben, von denen ich gesprochen habe. Dann aber, wenn wir das durchgemacht haben, merken wir, dass dasjenige, was uns gesondert im Geiste erscheint als die Wahrheit der Welt, auch in den Dingen des Materiellen drinnen ist, so dass nicht die materiellen Dinge Trug sind, sondern nur ihr Erscheinen als bloße Materie.
Nicht die materiellen Dinge sind Trug, sondern nur ihr Erscheinen als bloße Materie
(Es wird an die Tafel geschrieben:)
4. Materie als Geist
Haben wir dieses empfunden, dann, meine lieben Freunde, müssen wir so etwas erleben wie ein Eindringen der Kraft, die wir durch diese ganze Meditation gewonnen haben, in unser Wort, dann ist der Moment, wo sich in unserer inneren Meditation das ergibt, was man aussprechen kann durch die Worte: Mir ist die Zunge gelöst. (Es wird an die Tafel geschrieben:)
5. Die Zunge gelöst
Man empfindet im ausgesprochenen Worte das Weltenwort. Man empfindet es wie etwas, was man , ich möchte sagen, an dem Aussprechen des Wortes selbst erlebt; wie man beim Hinunterschlucken einer Speise einen Geschmack hat, so empfindet man beim Aussprechen des Wortes, wenn die Zunge in diesem Sinne gelöst wird dasjenige, was das Wort als Weltenwort uns empfinden lässt, nicht bloß verstehen lässt. Man fühlt sich dann in dem Worte, man fühlt sich dann herausgehoben aus dem, was unser bloßer Leib ist, man fühlt sich auf den Wellen des Wortes mit seinem Wesen webend, man fühlt die Befreiung. (Es wird an die Tafel geschrieben:)
6. Fühlen der Befreiung
Und man fühlt dann auch die Vereinigung mit dem, was einen befreit hat, die Vereinigung mit dem Geiste. (Es wird an die Tafel geschrieben:)
7. Vereinigung